Für mich steht erfolgreiches Ausbilden nur im Zusammenhang mit dem absoluten Vertrauen zwischen Pferd und Ausbilder, und dies kann man nur erreichen , indem man
sich mit dem Pferd intensiv befasst und ihm viel Liebe schenkt.
Streicheleinheiten, Dressurtraining,, Geländetraining, Weidegang, Cavalettiarbeit, Handarbeit, Doppellonge, Spielstunden mit Artgenossen, dies im perfekten
Gleichgewicht hält die Pferde bei Laune und so kann sich jedes Pferd , individuell zu einer tollen Persönlichkeit entwickeln.
Für mich gilt der Leitsatz , dass die Pferde von Kindern nachzureiten sein müssen und auch im Umgang einfach sein sollten, dies gilt auch für Hengste.
Vorwärts abwärts ist die Pflichtlektion für alle Pferde und Schüler
Ob von Beginn an , mittendrin zum überprüfen, oder zum Schluss, diese Übung ist sehr wichtig um ein immer losgelassenes Pferd zu haben !!!
Drinnen wie draußen laufen alle Pferde gleichmäßig locker und am hingegebenen Zügel wird jede Trainingseinheit begonnen und beendet, ob 3 jährig oder älter spielt keine Rolle
In Gruppen oder Einzeln kommen alle Pferde raus, egal ob es regnet...
Die Jugendlichkeit und den Schmelz erhalten, Power und Ausdruck, Lebendigkeit und Charakterstärke
Ein Pferd das mit mir arbeitet und nicht gegen mich!!!
Ein Pferd das nachhaltig ausgebildet wird , charakterstark , Partner ist und dies nicht nur für den Moment, kann stetige Leistungen auch im Sport zeigen und zu außergewöhnlichen Erfolgen führen.
Die Pferde sprechen für sich!
Die Arbeit am Kappzaum gehört ebenso zur Ausbildung dazu , sowie das gebisslose Reiten und reiten mit dem Balancezügel ( Linda Tellington Jones ) sowie der Körperbandage . Über den Tellerrand schauen
und von allem das Beste mit nehmen , halte ich in der Ausbildung für besonders wichtig . Dies führt zu immer feinerem Reiten , sowie besseres immer überprüfendes und sich selbst in Frage
stellendes , lernendes Arbeiten mit den Pferden . Letztendlich sind alle Pferde unterschiedlich . Aber der Weg ist das Ziel - Skala der Ausbildung !
Handarbeit beim gereiften Dressurpferd gehört auch mit zum Training dazu. Bei jungen Pferden wende ich diese nur in Form des " abtasten" an. Hierbei lernt das Pferd , die Gerte zu
akzeptieren , in dem ich es abstreiche , lobe und es lernt die Füße durch touchieren zu heben. Die weiterführende Handarbeit kommt erst im Alter von 5 Jahren dazu. Wichtig ist dass das Pferd keine
Angst vor der Gerte hat und mir vertraut. Besonders wichtig ist mir mit den Pferden , das Beugen und untertreten der Hinterbeine zu erlernen.
Gymnastiksprünge, Stangenarbeit, Cavalettis gehören bei mir ebenfalls zum Training dazu und sind ganz normal für die Pferde . Abwechslung und neue Trainingsreize steuern positiv zu der Entwicklung
des Pferdes bei .
Die Pferde lieben es übrigens , ... und ich auch !
Vor dem Training oder danach eine Schrittrunde am langen Zügel. Einfach mal die Seele baumeln lassen!
Oder einen ausgiebigen Sonntagsausritt erleben ! Gerne nutze ich aber auch das Gelände hier , denn dort geht es mal steil nach unten oder oben ! Bestes Training für das Gleichgewicht und den
Muskelaufbau
Das Rad neu erfinden...nicht nötig, denn Xenophon wusste schon um die ethischen Grundsätze der Reiterei !
Xenophons Ausbildungs-Grundsätze
1. Dein Pferd sei zuverlässiger Freund, nicht Sklave!
2. Widme seiner Ausbildung so viel Aufmerksamkeit, als ginge es um deinen eigenen Sohn. Achte darauf, dass Körper und Seele deines Pferdes sorgfältig geschult werden. Es soll sich durch
Leistungsvermögen und Zuverlässigkeit auszeichnen. Seine charakterliche Prägung und Formung sei dir besonders wichtig! Präge es von seinen ersten Lebenstagen an so, dass es zu dir tiefes
Vertrauen fasst, dich respektiert und dir gehorcht. Mache dein Pferd menschenfreundlich! Es soll dich geradezu lieben.
3. Bringe es zu Arbeitsfreude und freiwilligem Gehorsam!
4. Sei achtsam und nimm auf seine Bedürfnisse Rücksicht!
5. Setze alles daran, dich deinem Pferd verständlich mitzuteilen. Es soll deine „Sprache“ verstehen! Belohnung und Strafe sind die einzigen Erziehungsmittel. Aber Belohnung hat unbedingt Vorrang.
Belohne jede besondere Leistung und jeden Lernfortschritt – am besten, indem du ihm eine Pause gönnst oder die Arbeit beendest.
6. Langweile dein Pferd nicht! Variiere die Arbeit, biete ihm unterschiedliche Anregungen. Reite es nicht nur in der Bahn, trainiere es im Gelände, beim Springen und auf der Jagd.
7. Arbeite an deiner eigenen körperlichen und charakterlichen Schulung! Bemühe dich um einen korrekten, von der Bewegung des Pferdes unabhängigen Sitz, der dir bei jeder Übung, jedem Tempo und in
jedem Gelände ein kontrolliertes Einwirken auf das Pferd ermöglicht Deine Hand darf unter keinen Umständen das Pferd im Maul stören. Erziehe dich dazu, in jedem Fall Ruhe zu bewahren und deine
Emotionen zu kontrollieren. Gib Zornausbrüchen keinen Raum.
8. Mach dir klar, dass die Lektionen der höheren Dressur keine Kunststücke sind, die du deinem Pferd mit Hilfe unnatürlicher Zwangsmittel beibringen kannst. Sie sind Formen der imponierenden
Selbstdarstellung des Pferdes, die es in besonderen Erregungszuständen vor seinen Artgenossen von sich aus zeigt.
9. Dein Pferd soll Freude bei seiner Arbeit empfinden und in seinen Bewegungen und seiner Haltung Begeisterung zum Ausdruck bringen.
10. Versuche nicht, dein Pferd durch stark rückwärts wirkende Zügeltätigkeit oder andere Zwangsmittel zu versammeln und aufzurichten. Reite bestimmt vorwärts bei leicht anstehendem, im
entscheidenden Moment nachgebendem oder hingegebenem Zügel.
(Die Grundsätze entstammen dem im WuWei Verlag erschienen Buch “Xenophons Reitkunst” von Dr. Klaus Widdra)